Mein Name ist Maxim Andreev, ich bin 36 Jahre alt, wohne in Dresden, bin Ingenieur und arbeite in einem Softwareunternehmen, wo ich mich auf die Erstellung von Simulationsmodellen spezialisiere.
Ich komme ursprünglich aus Russland, aus Moskau. Dort habe ich an der Moskauer Staatliche Technische Universität Bauman Maschinenbau studiert, meine Doktorarbeit verteidigt und als Dozent gearbeitet. 2015 sind ich und meine Frau Lena nach Deutschland gezogen, weil nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine und der Annexion der Krim klar war, dass unser Heimatland auf dem Weg in die Diktatur war.
Nachdem die totale Invasion im Februar 2022 losging, habe ich mich einer Gruppe von Freiwilligen angeschlossen, die am Hauptbahnhof in Dresden Flüchtlinge aus der Ukraine mit Übersetzungen geholfen haben. Als die Stadt dann das Ankunftszentrum in der Messe eröffnete, haben wir natürlich auch dort unsere Hilfe angeboten. Ich habe die Koordination übernommen und eine Gruppe von Dolmetscher:innen zusammengestellt. Wir haben ein Schichtsystem organisiert, so dass schließlich etwa 300 Personen sich anmelden konnten und mitgeholfen haben.
Im selben Jahr bin ich in die Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingetreten. Dort befasse ich mich vor allem mit der kommunalen Verkehrspolitik. Außerdem bin ich Mitglied der Arbeitsgemeinschaft meines Stadtteils Pieschen.
Im Jahr 2024 habe ich entschieden, für den Ausländerbeirat in Dresden zu kandidieren, und wurde gewählt. Diese Entscheidung war für mich eine natürliche Entwicklung. In meiner Arbeit als Ingenieur habe ich gelernt, strukturiert vorzugehen und komplexe Probleme zu lösen. Nachdem ich nach Deutschland gezogen bin und mich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagiert habe, wurde mir bewusst, wie essenziell es ist, Menschen dabei zu unterstützen, sich in einem neuen Leben zurechtzufinden. Dadurch habe ich erkannt, dass ich mich aktiv an politischen und sozialen Projekten beteiligen muss, um die Prozesse mitzugestalten, die unsere Gemeinschaft betreffen.
Nur zusammen können wir Dresden zu einer Stadt machen, in der alle ihren Platz finden und sich zu Hause fühlen. Demokratie ist nämlich kein Selbstläufer.