Antrag für Menschen mit Angehörigen in Kriegs- und Krisengebieten

Bei der Sitzung des Dresdner Ausländerbeirats am 22. Oktober 2025 wurde ein Antrag beschlossen, an dem ich seit mehreren Wochen gearbeitet habe.

Er richtet sich an Menschen in Dresden, die Angehörige in Kriegs- oder Krisengebieten haben und sich tagtäglich um ihre Familien sorgen.

Die Idee zu diesem Antrag kam von Lara Arabi, die ebenfalls Mitglied im Ausländerbeirat ist.

Sie ist persönlich betroffen – ihre Eltern gehören zur drusischen Minderheit im Süden Syriens, die dort seit Monaten unterdrückt und bedroht wird.

Gemeinsam mit anderen engagierten Mitgliedern des Beirats haben wir den Vorschlag weiterentwickelt, damit die Maßnahmen nicht nur Syrien, sondern alle Menschen in Dresden betreffen, deren Familien von Krieg, Bürgerkrieg oder Gewalt betroffen sind.

Der Antrag fordert unter anderem, dass die Ausländerbehörde auf dresden.de eine klare Informationsseite zum Familiennachzug aus Kriegs- und Krisengebieten veröffentlicht: wann er rechtlich möglich ist, welche Unterlagen nötig sind und wo die Grenzen liegen.

Außerdem sollen dort verständlich erklärt werden, in welchen Situationen rechtliche Schritte bei Diskriminierung oder Übergriffen möglich sind.

Uns war wichtig, dass diese Maßnahmen keine zusätzlichen Kosten in der derzeit schwierigen Haushaltslage verursachen. Im Gegenteil – wir sind überzeugt, dass sie den Aufwand der Stadtverwaltung sogar reduzieren können, weil sie viele Nachfragen bündeln und Missverständnisse vermeiden.

Der Antrag wurde ohne Gegenstimmen und mit nur zwei Enthaltungen angenommen – und auch von der Integrations- und Ausländerbeauftragten Frau Winkler ausdrücklich unterstützt.

Jetzt ist wichtig, dass die Stadtverwaltung die beschlossenen Maßnahmen tatsächlich umsetzt. Denn für viele Menschen in Dresden, deren Familien von Kriegen und Gewalt außerhalb Deutschlands betroffen sind, würde schon klare und verlässliche Information einen großen Unterschied machen.

Diese Menschen dürfen sich in unserer Stadt nicht allein gelassen fühlen.

Dresden soll zeigen, dass Mitgefühl, Orientierung und Solidarität keine leeren Worte sind – sondern gelebte Verantwortung.

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