Wie Pjotr Kleptzow den Krieg und Gefangenschaft überlebte. Teil 2.

Der Plan für den Rückzug der Divisionen aus der Einkesselung.

Den verbliebenen sowjetischen Einheiten gelang es sich östlich von Kastornoje im Dorf Semjonowka zu verschanzen. Es wurde ein Plan entwickelt, wie man aus der Einkesselung entkommen könnte. Es wurde ein Befreiungsschlag in Richtung Norden gewählt, da die deutschen Truppen sich hauptsächlich im Osten, in der Nähe von Woronesch befanden.

Das 47. Regiment sollte ein Ablenkungsmanöver gegen die deutschen Einheiten, die Kastornoje besetzten, durchführen und sich entlang des Flusses Olym Richtung Norden zurückziehen. Gleichzeitig sollte das 43. Regiment direkt in Richtung Uritskoe auf die sowjetischen Kräfte zugehen, während das 45. Regiment von der rechten Flanke Feuerschutz geben sollte.

Der Offizier, der den Rückzug aus der Umzingelung beschrieb, zeigte sich mutig und sagte, es existiert überhaupt keine Einkesselung, sondern nur eine schwierige taktische Lage. Er hatte sich bereits 8 Mal aus jener Einkesselung befreit und ermutigte andere, keine Angst davor zu haben. Wenn man jedoch zwischen den Zeilen seines Berichts liest, kann man die damalige Verwirrung deutlich merken.

Aus unbekannten Gründen, die „außerhalb ihrer Kontrolle“ lagen, rückte das Regiment nicht um 4 Uhr morgens aus, wie es ursprünglich geplant war. Da durch die Anwesenheit der deutschen Luftwaffe der Vormarsch verzögert wurde. Eine der Kolonnen weigerte sich jedoch zu gehen. Unmittelbar nach Beginn des Durchbruchs stießen sie auf Panzer sowie Infanterie der Wehrmacht, wodurch ein ganzes Artillerieregiment vernichtet wurde. Einige Soldaten flohen vom Schlachtfeld und verstreuten sich unorganisiert nach Osten. Die deutsche Artillerie schlug auf die verbliebenen ein…

Es wurde beschlossen, die Richtung nach Nordosten zu ändern, nach Malaja Troitzkaja. Die deutschen Einheiten, die dort positioniert waren, feuerten laut dem Bericht der Feldaufklärung, eine Leuchtrakete ab. Dies wurde als Schwächezeichen aufgefasst und es kam zum entscheidenden Durchbruch.

Durchbruch der Einkesselung

Die Infanterie rückte zuerst aus. Wenn sie auf deutsche Panzer gestoßen sind, wurde eine Meldung durch die Kette an das Ende der Kolonne gegeben, um die Panzerabwehrartillerie nach vorne zu schicken. Nach dem Artillerieschlag setzte die Infanterie die Offensive fort. Mit dieser Taktik gelang es ihnen 7 deutsche Panzer zu zerstören und somit aus der Einkesselung auszubrechen.

Wir wissen nicht, in welcher Einheit sich Pjotr Kleptzow genau befand. Der Bericht beschreibt eine Gruppe, die sich weigerte, kämpfend durchzubrechen und sich in den Wäldern versteckte. Sie übernachteten dort mehrere Tage, und nur wenige schafften es zu entkommen. Es ist wohl möglich, dass Pjotr zu dieser Gruppe gehörte.

Laut seiner Erzählung entkamen sie aus der Einkesselung durch die Wälder. Doch eines Tages ging ein Soldat lettischer Herkunft zum Fluss, angeblich um Wasser zu holen. Zurück kam er jedoch mit einer Menge deutscher Soldaten…

Editiert von Maximilian Wieg